Eigentlich sind es zwei Sandkuhlen, die in den Flanken des Hoge Bergs ausgehoben wurden. Die eine liegt am Doolhof und wird von Natuurmonumenten als Insektenreservat verwaltet. Die andere liegt etwas weiter nordöstlich, am Skillepaadje. Diese zweite Kuhle befindet sich in Privatbesitz und ist kein Naturschutzgebiet. Aber die Zandkuil am Doolhof wird von Naturliebhabern nicht ohne Grund geschätzt: Die Löcher in den Wänden aus Geschiebelehm werden von Insekten bewohnt, denen man anderswo nicht so leicht begegnet.
"Was kann es warm in der Kuhle sein! Gerade wegen dieser Wärme ist die Kuhle ein beliebter Lebensraum für Tausende und Abertausende von Grabbienen und Grabwespen, die dort ihr aktives, buntes und interessantes Leben führen... Die Zandkuil verdankt ihre Existenz dem groß angelegten Sandabbau für den Bau der schweren Seedeiche... Es ist die schönste von allen meinen Kuhlen...". Sagt Jac. P. Thijsse in einem Artikel aus "De levende natuur", veröffentlicht 1903.
Jac. P. Thijsse war von 1889 bis 1892 Schulleiter der französischen Schule in Den Burg. Er selbst schrieb über diese Zeit: "Auch wenn ich nur zweieinhalb Jahre dort gelebt habe, Texeler werde ich bis zum Ende bleiben." Er war von allem, was in den Texeler Naturgebieten lebte, sehr beeindruckt und kehrte Zeit seines Lebens regelmäßig auf die Insel zurück. Oft in Begleitung seines Freundes Eli Heimans, mit dem er 1905 den Verein Natuurmonumenten gründete. Thijsse und Heimans sorgten dafür, dass die Zandkuil, als einziges Insektenreservat der Niederlande, 1924 in den Besitz von Natuurmonumenten überging.
Es sind keine Honigbienen, die die Löcher der Zandkuil bevölkern. Grabbienen werden auch als Solitärbienen bezeichnet, da sie nicht in Völkern leben. Das Gleiche gilt für Grabwespen. Aber Grabbienen und Grabwespen haben gemeinsam, dass sie oft sehr schön sind. Es gibt viele verschiedene Arten und nirgendwo ist die Artenvielfalt so groß wie in der Zandkuil auf Texel. Außerdem gibt es einige Arten, die fast nur auf Texel vorkommen.
Grabwespen legen in jedes Loch ein Ei und ein Päckchen mit Nahrung. Dies kann eine tote Fliege, Raupe oder Blattlaus sein. Grabbienen legen einen Pollenball für ihren Nachwuchs bei. Es gibt auch eine Kuckucksbiene. Sie legt ihr Ei in ein Loch, in dem eine andere Grabbiene bereits einen Pollenvorrat angelegt hat.
Lange Zeit standen zwei Pavillons am Rande der Zandkuil: Neptunus und Ceres. Die Besitzer empfingen dort regelmäßig sonntags ihre Gäste. Einmal im Jahr, am dritten Pfingsttag, kamen viele Texeler Familien zum Doolhof und zur Zandkuil, um hier zu toben und zu picknicken. Es wurde 'Bossiesdag' genannt. Ein ungewollter, aber günstiger Vorteil war, dass die Hänge der Zandkuil an einigen Stellen dadurch wieder freigelegt wurden. Dies machte es den grabenden Insekten leicht, neue Löcher zu bauen.
Als es auf Texel immer voller wurde, wurde es Zeit, die Zandkuil für die Öffentlichkeit zu schließen. Andernfalls würden die Insekten das ganze Jahr über gestört werden. Um zu verhindern, dass die Hänge zuwachsen, kommt nun regelmäßig eine Gruppe von Freiwilligen aus Kwadijkervlotbrug unter der Leitung des Insektenexperten Ben Brugge zum nötigen Schneiden und Plaggen.
Dennoch ist die Insektenfauna in der Zandkuil nicht mehr so reichhaltig wie zu Thijsses Zeiten. Die wilde Flora ist sehr viel artenärmer geworden und auch die Pestizide haben ihren Tribut gefordert. Glücklicherweise legen immer mehr Landwirte blühende Feldränder an.
Und Privatpersonen bauen zusätzliche Nistplätze. Man sieht sie immer öfter, die Insektenhotels. In verschiedenen Holzstücken sind Löcher mit unterschiedlichen Durchmessern gebohrt worden. Diese Stücke liegen zusammen in einem Kasten, der oft auf Pfählen steht oder an einer Wand befestigt ist. Mit solchen Maßnahmen können wir die Insektenfauna etwas wiederherstellen.